Schülerforschungszentrum Saarlouis
Das große Experiment - Wissenschaft hautnah erleben
Im Saarlouiser Schülerforschungszentrum können Schülerinnen und Schüler entdecken, wie faszinierend die vermeintlich uncoolen Naturwissenschaften sind.
Im Jahr 2015 eingeweihten Schülerforschungszentrum der Stadt stehen ihnen drei große Laborräume, Besprechungs-, Leitungs- und Sammlungsräume zur Verfügung, in denen die Schüler in Gruppen an unterschiedlichen Experimenten arbeiten können. Angeleitet werden sie durch Video-Tutorials auf fest installierten Computern, wie man sie von YouTube her kennt.
„Die erste Erfahrung lautet: Begeisterung“ sagt Benjamin Brück, von dem der Anstoß zur Gründung des Schülerforschungszentrums kam. „Wenn sich ein Roboter, den die Schüler selbst gebaut haben, erstmals zu bewegen beginnt, sind alle begeistert.“ Brück ist Lehrer für Mathematik und Physik am Max-Planck-Gymnasium Saarlouis und betreut das Schülerlabor SinnTec an der Universität des Saarlandes. „Bei der Arbeit im Schülerlabor konnte ich erfahren, wie fruchtbar es ist, wenn MINT-Fächer nicht als graue Theoriefächer unterrichtet, sondern in praktischen Experimenten erlebbar gemacht werden“, sagt der Pädagoge.
Die übliche „graue Theorie“ aber führt dazu, dass in MINT-Fächern (also Disziplinen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) der Nachwuchs fehlt. Besonders augenfällig ist der Nachwuchsmangel bei Mädchen, von denen sich etwa acht Mal weniger für MINT-Ausbildung entscheiden als unter den Jungen. Damit fehlt Industrie, Forschung und Wirtschaft aber der naturwissenschaftliche Nachwuchs von morgen.
„Bereits als ich noch zur Schule ging, galt es als cool, Naturwissenschaften uncool zu finden“, sagt der Physiker Andreas Schütze, der an der Universität des Saarlandes das Schülerlabor SinnTec betreut. „Dabei sind Themen wie die Energiewende oder der Atomausstieg nur dann zu verstehen, wenn man zumindest ein naturwissenschaftliches Grundverständnis mitbringt.“
Und genau dieses Grundverständnis beziehungsweise das Interesse an Naturwissenschaften wollen Schülerlabore vermitteln. Zu den Laborangeboten des Saarlands zählen unter anderem ein Centrum für Nanotechnik, ein Kompetenzzentrum Molekulare Medizin Experimental sowie das EnerTec-Energie-Schülerlabor für erneuerbare Energien, das bereits seit längerem von der Peter und Luise Hager-Stiftung unterstützt wird.
Der Landkreis stellte für das Schülerlabor in Saarlouis die Räumlichkeiten in der Gemeinschaftsschule „In den Fliesen“ zur Verfügung. Das Kultusministerium des Saarlandes sponsert unter anderem Lehrerstunden für den Aufbau und die Betreuung der Laborarbeit. Die Ausstattung der Labore wiederum wurde ganz wesentlich von Stiftungen wie der Peter und Luise Hager-Stiftung finanziert.
Wie lebensverändernd solche Experimente wirken können, hat Professor Schütze kürzlich durch einen seiner Studenten erfahren, der als studentische Hilfskraft am Schülerlabor SinnTec arbeitete. „Wir setzen gerne Studenten als Betreuer ein, weil sie natürlich einen viel direkteren Draht zu Schülern haben als wir Ältere“, erklärt Schütze. Aufgefallen war Schütze der junge Mann, weil der sein Abitur im Fach Chemie mit selbstgestalteten Experimenten ergänzt hatte. Das war vor rund zehn Jahren. Mittlerweile hat der Nachwuchswissenschaftler nicht nur sein Studium absolviert, sondern auch mit einer Doktorarbeit bei Professor Schütze promoviert, die so brillant war, dass sie gleich mit einer internationalen Auszeichnung belohnt wurde.
Jetzt stehen ihm Wissenschaft und Industrie offen. Und am Anfang von all dem stand ein Experiment.
© Fotos: Schülerforschungszentrum Saarlouis
Im Jahr 2015 eingeweihten Schülerforschungszentrum der Stadt stehen ihnen drei große Laborräume, Besprechungs-, Leitungs- und Sammlungsräume zur Verfügung, in denen die Schüler in Gruppen an unterschiedlichen Experimenten arbeiten können. Angeleitet werden sie durch Video-Tutorials auf fest installierten Computern, wie man sie von YouTube her kennt.
„Die erste Erfahrung lautet: Begeisterung“ sagt Benjamin Brück, von dem der Anstoß zur Gründung des Schülerforschungszentrums kam. „Wenn sich ein Roboter, den die Schüler selbst gebaut haben, erstmals zu bewegen beginnt, sind alle begeistert.“ Brück ist Lehrer für Mathematik und Physik am Max-Planck-Gymnasium Saarlouis und betreut das Schülerlabor SinnTec an der Universität des Saarlandes. „Bei der Arbeit im Schülerlabor konnte ich erfahren, wie fruchtbar es ist, wenn MINT-Fächer nicht als graue Theoriefächer unterrichtet, sondern in praktischen Experimenten erlebbar gemacht werden“, sagt der Pädagoge.
Die übliche „graue Theorie“ aber führt dazu, dass in MINT-Fächern (also Disziplinen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) der Nachwuchs fehlt. Besonders augenfällig ist der Nachwuchsmangel bei Mädchen, von denen sich etwa acht Mal weniger für MINT-Ausbildung entscheiden als unter den Jungen. Damit fehlt Industrie, Forschung und Wirtschaft aber der naturwissenschaftliche Nachwuchs von morgen.
„Bereits als ich noch zur Schule ging, galt es als cool, Naturwissenschaften uncool zu finden“, sagt der Physiker Andreas Schütze, der an der Universität des Saarlandes das Schülerlabor SinnTec betreut. „Dabei sind Themen wie die Energiewende oder der Atomausstieg nur dann zu verstehen, wenn man zumindest ein naturwissenschaftliches Grundverständnis mitbringt.“
Und genau dieses Grundverständnis beziehungsweise das Interesse an Naturwissenschaften wollen Schülerlabore vermitteln. Zu den Laborangeboten des Saarlands zählen unter anderem ein Centrum für Nanotechnik, ein Kompetenzzentrum Molekulare Medizin Experimental sowie das EnerTec-Energie-Schülerlabor für erneuerbare Energien, das bereits seit längerem von der Peter und Luise Hager-Stiftung unterstützt wird.
Der Landkreis stellte für das Schülerlabor in Saarlouis die Räumlichkeiten in der Gemeinschaftsschule „In den Fliesen“ zur Verfügung. Das Kultusministerium des Saarlandes sponsert unter anderem Lehrerstunden für den Aufbau und die Betreuung der Laborarbeit. Die Ausstattung der Labore wiederum wurde ganz wesentlich von Stiftungen wie der Peter und Luise Hager-Stiftung finanziert.
Wie lebensverändernd solche Experimente wirken können, hat Professor Schütze kürzlich durch einen seiner Studenten erfahren, der als studentische Hilfskraft am Schülerlabor SinnTec arbeitete. „Wir setzen gerne Studenten als Betreuer ein, weil sie natürlich einen viel direkteren Draht zu Schülern haben als wir Ältere“, erklärt Schütze. Aufgefallen war Schütze der junge Mann, weil der sein Abitur im Fach Chemie mit selbstgestalteten Experimenten ergänzt hatte. Das war vor rund zehn Jahren. Mittlerweile hat der Nachwuchswissenschaftler nicht nur sein Studium absolviert, sondern auch mit einer Doktorarbeit bei Professor Schütze promoviert, die so brillant war, dass sie gleich mit einer internationalen Auszeichnung belohnt wurde.
Jetzt stehen ihm Wissenschaft und Industrie offen. Und am Anfang von all dem stand ein Experiment.
© Fotos: Schülerforschungszentrum Saarlouis